Show don´t tell

Ich muss gestehen, dass ich bis auf „Carrie“ noch nie einen Stephen King zu Ende gelesen habe. Aus unterschiedlichen Gründen nicht: Manchmal war er mir zu lang oder ich kam mit seinem ausufernden Figurenensemble nicht mehr mit oder er brachte einfach seinen act nicht mehr zusammen oder er wurde mir zu eklig. Mit Under the dome, deutsch Die Arena (herausragend übersetzt von Wulf Bergner) hat er sich jedoch selbst übertroffen. Stephen King at his best! Und obwohl ich erst auf Seite 368 bin (das Buch besitzt eine solche Dichte, dass man es unmöglich schnell lesen kann), bin ich diesmal zuversichtlich, dass ich dieses Buch zu Ende kriege. Denn ja, ich will unbedingt wissen, wie es ausgeht. Und wann hat man das schon mal? Grandioser Plot, grandiose Figuren, grandioses Setting …

Außerdem beweist er, dass der auktoriale Erzähler auch heute noch sehr gut funktionieren kann, man muss es nur draufhaben. Wie immer kommt es nur auf die Qualität des Schreibens, die Ideenvielfalt und die Beherrschung des Stoffes an. Show don´t tell – Stpehen King löst es ein.

„Außer dem Gemälde, das die Bergpredigt darstellte und seinen Safe tarnte, hingen an den Wänden von Big Jims Arbeitszimmer zahlreiche Urkunden, die ihn für verschiedene Ehrenämter belobigten. Es gab auch ein gerahmtes Foto, auf dem Big Jim Sarah Palin die Hand schüttelte, und ein weiteres von einem Händedruck mit Dale Earnhardt, der Großen Startnummer 3, als der Rennfahrer beim jährlichen Oxford Plains Crash-A-Rama um Spenden für irgendeine Kinderhilfsorganisation geworben hatte. Es gab sogar eines, auf dem Big Jim dem Golfprofi Tiger Woods, der ihm als ein sehr netter Neger erschienen war, die Hand schüttelte.“

Danke also für dieses Buch!

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