Bruce Chatwin

habe ich damals natürlich nach Australien mitgenommen, die Traumpfade hatte ich mir dafür aufgehoben – sie haben mich nicht enttäuscht. Downunder wurde ich dann von der australischen Literatur überrollt, die mich den Rest meiner mitgebrachten Bücher in den Regalen diverser Backpackerhosteln zurücklassen ließ.

Zur Zeit lese ich Chatwins Briefe, die bei >>>Hanser erschienen sind. Ihn hat dieses Land genauso umgerissen wie mich – und es reißt immer noch. Nur wenn ich nicht daran denke, reißt es nicht.
Über Sydney schreibt er am 12. Januar 1983 an Elizabeth Chatwin:

„Das ist tatsächlich das Land, in dem ich mich niederlassen sollte. Du kannst dir nicht vorstellen, wie schön die Landschaft ist und auch das Klima, direkt am Übergang zwischen trockenen und feuchten Zonen. Hügeliges Ackerland, Wälder, Weinberge – und nicht diese schreckliche, aufs Eigentum fixierte usurpatorische Art, wie man sie in den USA findet. Das Hunter Valley ist wie die Provence oder die Toskana, bloß angelsächsisch. Wein und Essen köstlich. Und die Bäume! Die australische Abteilung des Botanischen Gartens in Sydney ist unglaublich, nicht nur wegen der Eukalyptusbäume und der Banksien, sondern auch wegen der Hunderte und Aberhunderte anderer Spezies. Auch die großen blütentragenden Bäume der gemäßigten Zonen Chinas wachsen hier.“

Und er plante, das Buch über den Porzellansammler von Prag zu schreiben, dessen Sammlung zunächst verschwunden war und erst, nachdem er das Buch geschrieben hatte, in >>>Bratislava wieder auftauchte. Das Buch las ich, für 6 Wochen in Prag lebend, dort. „Utz“.

Die Sydney-Oper, just around the corner vom Botanischen Garten

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