Donald E. Westlake, Finger weg vom heißen Eis.

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Im Büro des Captain im zweiten Stock hatte sich der anfangs so geruhsame Abend mittlerweile zum Chaos entwickelt. Der Captain war natürlich bereits zu Hause, und der diensttuende Leutnant hatte es sich gerade am Schreibtisch bequem gemacht, als die Wachhabenden hereinzuströmen begannen.
Zuerst erschien der Beamte aus der Telefonzentrale. „Sir“, meldete er, „unsere Leitung ist tot.“
„So? Na, dann müssen wir gleich die Telefongesellschaft benachrichtigen, damit sie den Schaden behebt.“ Der Leutnant griff zum Hörer, doch kein Freizeichen ertönte. Er bemerkte, wie ihn sein Untergebener interessiert beobachtete. „Oh“, sagte er. „Ach ja.“ Er legte den Hörer auf die Gabel zurück.
Für den Augenblick wurde er von dem Polizeibeamten aus der Funkzentrale gerettet, der aufgeregt hereinkam, um zu melden: „“Sir, unsere Wellenlänge wird gestört!“
„Was?“ Der Leutnant hörte Worte, deren Bedeutung er nicht begriff.
„Wir können weder senden noch empfangen“, erläuterte der Polizist, „jemand hat einen Störsender auf uns angesetzt. Ich kenne das, im Südpazifik hatten wir dasselbe.“
„Sicher ist nur irgendetwas kaputtgegangen“, sagte der Leutnant. „Das ist alles.“ Er fing an, unruhig zu werden, wollte es jedoch um keinen Preis zeigen.
Irgendwo im Gebäude erfolgte eine Explosion.
Der Leutnant sprang auf. „Mein Gott! Was war das?“
„Eine Explosion, Sir“, sagte der Beamte aus der Telefonzentrale.
Eine zweite Explosion war zu hören.
„Zwei Explosionen“, vervollständigte der Mann aus der Funkzentrale.
Es krachte zum dritten Mal.
Ein weiterer Beamter kam herein gestürzt. „Bomben!“, rief er. „Draußen auf der Straße!“
Der Leutnant machte aufgeregt ein paar Schritte. „Revolution“, stammelte er. „Das ist eine Revolution. Die Polizeireviere werden immer zuerst besetzt!“

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