Ich merks doch immer wieder,

wie es sich gelohnt hat, Philosophie studiert zu haben. Während des Studiums weiß man es oft nicht so richtig – die große „Was soll das?“-Frage – und viele der Texte sind so quälend und zäh und nichtssagend, und eigentlich war Nietzsche der erste, den man einigermaßen begriffen hat, auch wenn es einem nicht immer gefiel – und dann kamen die Franzosen mit ihren randständigen Diskursen, die so intelligent und voller Abseitigkeit und Witz und Esprit waren – aber ja. Philosophie. Man lernt es in diesem Studium doch, ein bisschen tiefer zu graben als das Naheliegendste und das Alleroffensichtlichste den Schnelldenkern immer nur anbietet. Sich ein bisschen mehr mit dem großen Ganzen zu befassen. Und wenn man dann noch Kafkas Aphorismen kennt – ein wegweisendes, bahnbrechendes, philosophisches Werk (weniger ein literarisches, obwohl der Mann natürlich alles schreiben kann) – dann lernt man sogar, noch tiefer und noch tiefer und noch tiefer zu graben, bis man wie ein Maulwurf tief in den Dreck gewühlt hat.

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