Peter Carey,

David Ireland und David Malouf gehören zu den Autoren, die ich schon in den 90ern gelesen habe. In Peter Carey war ich kaum hineingekommen, seine Prosa war mir zu überladen. Von den Alten, musste ich letztes Jahr entdecken, ist nur noch er aktiv. In seinem neuesten Buch „Amnesia“ gefällt er mir sehr gut: Eine junge Hackerin namens Gaby aus Melbourne setzt einen Virus in das Computernetz von Australiens Gefängnisanstalten und Hunderte von Asylbewerbern werden entlassen. Da die Software eine US-amerikanische ist, sind auch 5000 US-Haftanstalten davon betroffen. Die Sunday Times, der Daily Telegraph und der Guardian krönten dieses Buch als Book of the year. Er hat schon zweimal den Booker Prize gewonnen, lebte in Melbourne, London, Sydney und New York. Seine Karriere ist eine typisch australische: nicht vorhersehbar.
Seine Eltern hatten ein Autohaus, er wollte Chemie und Zoologie studieren, brach es aber ab, in den 60er-Jahren arbeitete er für Werbeagenturen und bediente u.a. eine Kampagne für Volkswagen, später gründete er eine eigene Werbeagentur. Er unternahm – wiederum wie so viele Australier – lange Reisen, nach Europa und in den Mittleren Osten.
Begann ganz klassisch mit Kurzgeschichten – das ist ein Part, der mir immer gefällt – und ging dann über zum großen Wurf. In New York unterrichtete er Kreatives Schreiben. Im Moment lebt er in London, seine Bücher beschäftigen sich jedoch immer mit Australien.

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